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Kinder-Uni Koblenz feierte das zehnjährige Jubiläum mit vielen Höhepunkten

Koblenz/Remagen/Höhr-Grenzhausen – Noch grün hinter den Ohren, aber schon im Hörsaal sitzen und den Lehrenden Löcher in den Bauch fragen? Bei der Kinder-Uni Koblenz, die die Universität Koblenz-Landau und die Hochschule Koblenz gemeinsam für wissensdurstige 8- bis 12-Jährige organisieren, liefern renommierte Dozentinnen und Dozenten den Juniorstudierenden Antworten zu den großen „Warum-Fragen“ des Lebens – nun schon seit zehn Jahren und in über 200 Kindervorlesungen und Workshops. Das Jubiläumsjahr „10 Jahre Kinder-Uni Koblenz“ ging mit der letzten Vorlesung des Jahres und einer Diplom-Feier zu Ende.

Wer mindestens acht Vorlesungen der Kinder-Uni Koblenz absolviert hat, bekommt ein Kinder-Uni-Diplom. Dieses wurde in diesem Jahr nicht zugeschickt, sondern in einer Abschlussveranstaltung an der Hochschule Koblenz feierlich überreicht. Deren Präsident, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, sowie Prof. Dr. Peter Ullrich, Beauftragter für Lehrerbildung an der Universität Koblenz-Landau, übernahmen diese Aufgabe gerne. Die Familien der kleinen Diplomanden begleiteten die Kinder zur Urkundenübergabe, für die sich die kleinen Absolventinnen und Absolventen selbst ihre Doktorhüte basteln durften. Zu Beginn der Abschlussveranstaltung hatte Dr. Sabine Link von ihrer interessanten Arbeit als Clown-Doktor berichtet.

„Die Kinder zeigen sich begeistert davon, an einer richtigen Universität Lehrveranstaltungen zu besuchen und ein Diplom dafür zu bekommen. Die Vorlesungen und Workshops der Kinder-Uni befriedigen die natürliche kindliche Neugier, steigern den Wissensumfang der Kinder, aber auch die Lust, sich noch mehr Wissen anzueignen – und eventuell später zu studieren“, betonte Dr. Birgit Förg, Pressereferentin an der Universität Koblenz-Landau.

Die Kinder bewiesen beim Zaubern, dass sie auch das Zeug zum  Kinderdoktor hätten. Fotos: Hochschule Koblenz/Christiane Gandner
Die Kinder bewiesen beim Zaubern, dass sie auch das Zeug zum
Kinderdoktor hätten. Fotos: Hochschule Koblenz/Christiane Gandner

„Die Kinder-Uni ist ein der Mehrwert-Projekt“, so auch die Erfahrung von Inge Bitzer, die die Kinder-Uni Koblenz als Koordinierungsbeauftrage für Schulkontakte an der Hochschule Koblenz seit der ersten Stunde organisiert. „Die Kinder verstehen ein Problem in seinem Zusammenhang. Die Professorinnen und Professoren ihrerseits freuen sich, ihre Wissenschaft auch einmal einer anderen, nicht minder anspruchsvollen Zielgruppe zu vermitteln.“ Das Jubiläum nahm Bitzer zum Anlass, auch jene ins Licht rücken, die bei der Kinder-Uni meist im Hintergrund stünden: „Dazu gehören zum Beispiel die Kolleginnen und Kollegen der Hausverwaltung, des Rechenzentrums und der Hörsaaltechnik – ihre Arbeit lässt die Veranstaltungen erst gelingen. Darum gebührt ihnen und dem Land Rheinland-Pfalz, die das Projekt ‚Wissen schafft Zukunft‘ und damit die Kinder-Uni finanziert, ein herzliches Dankeschön – wie auch dem Unternehmen Haribo, das uns seit Jahren mit Gummibärchen unterstützt!“ Dr. Birgit Förg ergänzt: „Großer Dank gebührt auch unseren Dozenten, die freiwillig und ehrenamtlich in spannenden Vorlesungen und Workshops Themen aus Wissenschaft und Forschung kindgerecht aufbereiten und auf die Bedürfnisse und Fragen der Kinder mit viel Verständnis und Herz eingehen.“

Auch in diesem Jahr wartete in 25 Vorlesungen eine große Bandbreite an Themen von Bauingenieurwesen und Informatik über Geschichte und Pädagogik bis hin zu Mathematik, Technik und Theologie auf die jungen Studierenden. Die dabei ca. 2.500 zur Verfügung stehenden Plätze wurden von rund 500 in diesem Jahr gemeldeten Nachwuchsstudierenden besetzt.

Dr. Bimbambine half auch beim Basteln der Doktorhüte.
Dr. Bimbambine half auch beim Basteln der Doktorhüte. Fotos: Hochschule Koblenz/Christiane Gandner

Für die Universität Koblenz-Landau und die Hochschule Koblenz als Organisatoren war dieses sich nun dem Ende zuneigende Jubiläumsjahr Grund genug, das ohnehin schon attraktive Vorlesungsprogramm der Kinder-Uni Koblenz um einige ganz besondere Angebote zu ergänzen. Den Anfang machte die bekannte KiKa-Moderatorin Jessica Lange mit ihrer Vorlesung „Von der Idee bis zur Show – Backstage im Backstage“ im Audimax am Uni-Campus in Metternich. Als weiterer prominenter Gastdozent trat Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer im Oktober 2014 am RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz auf. In seinem Vortrag „Die Reise der Speise – wie kommt die Pommes in den Magen“ nahm er den wissenschaftlichen Nachwuchs mit zu einer spannenden Tour durch den menschlichen Körper.

Im April erörterte der Bauingenieur Prof. Dr.-Ing. Jürgen Quarg-Vonscheidt am RheinMoselCampus, warum der Turm von Pisa schief ist und warum Häuser umfallen können. Zur Vorlesung „Mit Hertz zum Handy“ der beliebten Kinder-Uni-Professoren Prof. Dr. Reinhard Harzer und Prof. Dr. Hermann-Josef Schink, die zu den Frauen und Männern der ersten Stunde der Kinder-Uni Koblenz gehören, kamen im Juni viele Kinder und Weggefährten wie der neunfach diplomierte Kinderuni-Student Sandro Hartel an die Hochschule Koblenz. Da der 14-jährige Gymnasiast nun „zu alt“ für die Kinder-Uni-Vorlesungen ist, besucht er die Ferienkurse für 13- bis 15-jährige an der Hochschule Koblenz. Ebenfalls im Juni ließ Prof. Dr. Harold Schreiber die Kinder in seinen Workshop „Stahl lernt laufen – Wir bauen einen Roboter“ Roboter aus Fischertechnik bauen, die in einem Rennen gegeneinander antraten. Im Juli baute Architekt Dipl.-Ing. Peter Thomé mit den Jungstudierenden Fledermausbehausungen. Im September gingen Prof. Dr. Antje Liersch und Dipl.-Ing. Anja Gros der Frage nach, ob sich Keramik biegen lässt. Im November verriet Marketing-Professor Dr. Holger J. Schmidt den Kindern die „Tricks der Werbung.“

Erwachsene von links: Inge Bitzer, Dr. Sabine Link  alias Dr. Bimbambine, Prof. Dr. Peter Ullrich, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran.
Erwachsene von links: Inge Bitzer, Dr. Sabine Link
alias Dr. Bimbambine, Prof. Dr. Peter Ullrich, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran. Fotos: Hochschule Koblenz/Christiane Gandner

Das Themenspektrum war auch an der Universität in Koblenz wieder sehr breit: Marco Krause vom Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik brachte den Kindern das Thema Projektmanagement durch kleine Bauprojekte nahe. Um die Rechte von Kindern ging es im Workshop von Kim Annabell Laux und Anne Kathrin Bohrer vom Institut für Pädagogik. Wie globale Satelliten-Navigation funktioniert, zeigte Dr. Volker Riediger vom Institut für Softwaretechnik den Jungstudierenden. Ob es typische Mädchen und typische Jungen gibt, diskutierten Kinder mit Catharina Meyer vom Mentoring-Programm mena. Das Innenleben eines Computers lernten die kleinen Studierenden bei Alexander Hug vom Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik kennen. Prof. Dr. Stefan Müller vom Institut für Computervisualistik erklärte, wie der Computer Bildern das Laufen lehrt. Mit Bruno Braunerde und den Bodentypen befassten sich die Jungstudierenden in der Vorlesung von Junior-Professorin Dr. Sandra Spielvogel vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften. Auch zwei theologische Themen fanden regen Anklang: Mutige Christen, die im Nationalsozialismus Widerstand geleistet hatten, stellte apl. Prof. Dr. Thomas Schneider vom Institut für Evangelische Theologie vor. Um die verschiedenen Religionen ging es im Workshop von Prof. Dr. Angela Kaupp vom Institut für katholische Theologie. „Wenn ich Lehrer wäre, dann …“ – darüber konnten Kinder im Workshop von Dr. Lina Pilypaityté diskutieren. Wann man im Unterricht etwas lernt, lernten Jungstudierende bei Bettina Gördel und Peter Hilger vom Institut für Pädagogik.

Aus so vielen spannenden Angeboten konnten die Kinder ganz nach ihren Interessen wählen und die Dozenten Löcher in den Bauch fragen. Die meisten Vorlesungen fanden am Uni-Campus in Metternich und am RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz auf der Karthause statt. Weitere Vorlesungen der Kinder-Uni Koblenz wurden am RheinAhrCampus in Remagen sowie am WesterWaldCampus in Höhr-Grenzhausen angeboten. Im Mai gingen die Nachwuchsstudierenden sogar auf Exkursion auf die Festung Ehrenbreitstein, wo sie vom Museumspädagogen Jörg Hahn viel Wissenswertes über das keltische Rheinland unter römischer Herrschaft erfuhren.

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