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Impostor-Syndrom: Warum du mehr kannst, als du denkst

Was ist das Impostor-Syndrom?

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Du hast ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, ein Lob von deinem Chef bekommen oder eine begehrte Stelle ergattert – und trotzdem nagst du an dir selbst: „Ich habe das gar nicht verdient.“ „Die anderen überschätzen mich.“ „Irgendwann merken sie, dass ich eigentlich nichts kann.“ Willkommen im Club: Du bist mit diesen Gedanken nicht allein. Solche Zweifel sind typisch für das Impostor-Syndrom – ein psychologisches Phänomen, bei dem Betroffene überzeugt sind, ihren Erfolg nicht verdient zu haben, obwohl objektiv das Gegenteil der Fall ist.

Das Impostor-Syndrom (auch Hochstapler-Syndrom genannt) betrifft Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Qualifikation. Es geht dabei nicht um falsche Bescheidenheit, sondern um tief verwurzelte Selbstzweifel und die ständige Angst, „entlarvt“ zu werden – als jemand, der eigentlich nicht kompetent genug ist.

Woher kommt dieses Gefühl?

Ursachen gibt es viele – oft beginnen sie früh. Leistungsdruck in der Schule, perfektionistische Erziehung, Vergleiche mit anderen oder ein Umfeld, das Erfolge nicht anerkennt, können den Grundstein legen. Später kommen berufliche Situationen hinzu, in denen man sich plötzlich überfordert fühlt: der erste Job, eine Führungsposition, ein Branchenwechsel oder ein wichtiges Projekt. Wer dann keine innere Sicherheit in seinen Fähigkeiten hat, beginnt schnell an sich selbst zu zweifeln – und schreibt Erfolge äußeren Umständen zu („Glück“, „gute Kontakte“, „Zufall“), statt sie sich selbst zuzutrauen.

Interessanterweise sind besonders erfolgreiche und engagierte Menschen betroffen – darunter viele Akademiker, Führungskräfte, Kreative und Berufseinsteiger. Auch Frauen berichten tendenziell häufiger vom Impostor-Gefühl, was auf strukturelle und gesellschaftliche Gründe zurückzuführen sein kann.

Die Symptome: So äußert sich das Impostor-Syndrom

  • Du zweifelst ständig an deinen Fähigkeiten, selbst wenn andere dich loben.
  • Du schreibst deine Erfolge externen Faktoren zu – z. B. Glück, Zufall oder Beziehungen.
  • Du hast Angst, enttarnt zu werden – als jemand, der weniger kann, als er vorgibt.
  • Du setzt dich übermäßig unter Druck, um Fehler zu vermeiden.
  • Du vergleichst dich ständig mit anderen – und schneidest in deinen Augen schlechter ab.

Warum du mehr kannst, als du denkst

Das zentrale Problem beim Impostor-Syndrom ist: Es verzerrt deine Selbstwahrnehmung. Du siehst nicht, was du wirklich leistest, weil du mit einem viel strengeren Maßstab an dich selbst herangehst als an andere. Doch genau hier liegt auch die gute Nachricht: Deine Zweifel sagen nichts über deine tatsächliche Kompetenz aus.

Erfolg entsteht nicht durch Zufall. Wenn du eine Prüfung bestanden, ein Projekt abgeschlossen oder eine Herausforderung gemeistert hast, dann steckt dahinter mehr als Glück – nämlich Können, Vorbereitung, Engagement und Intelligenz. Vielleicht erkennst du es selbst nicht, aber andere tun es: Kollegen, Vorgesetzte, Mentoren oder Freunde, die dein Potenzial sehen.

Oft hilft es, einen Perspektivwechsel einzunehmen: Würdest du bei einem Kollegen, der das Gleiche geleistet hat, auch sagen, er habe es nicht verdient? Wahrscheinlich nicht. Du darfst dir selbst die gleiche Anerkennung zugestehen wie anderen.

Strategien gegen das Impostor-Syndrom

Du kannst etwas gegen das Impostor-Syndrom tun – es muss nicht dein ständiger Begleiter bleiben. Hier ein paar konkrete Ansätze:

1. Sprich darüber

Allein zu wissen, dass du nicht allein bist, hilft enorm. Sprich mit Kollegen, Freunden oder einem Coach darüber. Viele werden sagen: „Das kenne ich auch.“ Der Austausch relativiert deine Ängste.

2. Dokumentiere deine Erfolge

Führe ein Erfolgstagebuch. Notiere dir regelmäßig, was du erreicht hast – vom gelungenen Meeting bis zur positiven Rückmeldung. So schaffst du Beweise für dein Können, die du schwarz auf weiß sehen kannst.

3. Akzeptiere Unvollkommenheit

Perfektionismus ist ein Nährboden für das Impostor-Syndrom. Niemand kann alles – und das ist okay. Lerne, mit Fehlern umzugehen und aus ihnen zu lernen, statt sie als „Beweis“ deiner Unfähigkeit zu werten.

4. Verändere dein Selbstgespräch

Achte auf deine innere Stimme. Wenn du denkst: „Ich bin nicht gut genug“, frage dich: „Wirklich nicht? Was spricht objektiv dagegen?“ Ersetze negative Gedanken durch realistische, ermutigende Sätze.

5. Setze realistische Maßstäbe

Vergleiche dich nicht mit dem Idealbild, das du von dir selbst hast – sondern mit deiner realen Entwicklung. Du wirst sehen: Du bist viel weiter, als du denkst.

Du hast deinen Erfolg verdient

Das Impostor-Syndrom ist weit verbreitet – aber es ist nicht die Wahrheit. Es ist ein Filter, durch den du dich selbst zu kritisch betrachtest. Wer darunter leidet, hat nicht zu wenig erreicht – sondern zu wenig Selbstvertrauen, um es sich zuzugestehen.

Der erste Schritt zur Veränderung ist, dir bewusst zu machen: Du kannst mehr, als du denkst. Du hast gearbeitet, gelernt, dich entwickelt – und du bist nicht zufällig dort, wo du heute stehst. Du darfst stolz auf dich sein. Nicht irgendwann – sondern jetzt.

Quelle: ARKM Redaktion

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