Karriere

MINT ist auch für Mädchen

Wer kennt das nicht mehr aus der Schulzeit: Mädchen sind gut in Sprachen und Kunst und Jungs sind gut in Mathe und Physik. Wenn ein Mädchen nicht diesem Muster entsprach, war sie gleich komisch oder ein Nerd. Doch das ist nicht die Realität. Trotzdem ist ein ähnliches Phänomen in der Arbeitswelt erkennbar. Das Ingenieurwesen ist ein Paradebeispiel dafür: In Deutschland sind nur 17% der Ingenieure Frauen. Die Frage, die nun aufkommen sollte ist: Warum ist das so? Warum gibt es so viel mehr männliche Ingenieure als weibliche?

Männer und Frauen sind gleich gut in den verschiedensten MINT-Bereichen.
Foto: Bildarchiv ARKM/Fotolia

Stereotypen wie “Männer können besser Mathe als Frauen” sind immer noch in den Köpfen von vielen. Aussagen wie diese haben allerdings keinen Wahrheitsgehalt, wie Studien beweisen: Männer und Frauen sind gleich gut in den verschiedensten MINT-Bereichen. Der Grund dafür, dass Frauen in diesem Bereich unterrepräsentiert sind, liegt jedoch genau daran. Einem Phänomen namens Bedrohung durch Stereotypen.Die Universität Harvard hat herausgefunden, dass Menschen sich von existierenden Stereotypen beeinflussen lassen. Eine Studie zeigt dies: Wenn Frauen ihr Geschlecht bei einem Test angeben müssen, schneiden sie schlechter ab als Männer. Das liegt daran, dass ihr Unterbewusstsein an ihr Geschlecht und an den damit verknüpften Stereotypen erinnert wird. Müssen Frauen dies nicht angeben, schneiden sie bei den Tests genauso gut ab wie Männer. Das ist der Grund, warum es im Ingenieurwesen so wenig Frauen gibt. In ihren Köpfen ist dies eine Männerdomäne, in die sie nicht rein passen und deswegen schließen die meisten dieses Berufsfeld und auch einen Studiengang in die Richtung von vornherein aus. Statistiken zeigen jedoch, dass Frauen im allgemeinen mehr studieren als Männer. Ein weiteres Problem, welches mit den Stereotypen einhergeht, ist das Verhaltensmuster, welche diese in den Männern auslösen. Frauen, die in der Ingenieurbranche arbeiten, berichten von einer gewissen Macho-Attitüde, welche einige ihrer männlichen Kollegen ihnen gegenüber an den Tag legen. Dieses Verhalten verbessert die Situation der Frauenquote natürlich nicht und sorgt dafür, dass ⅓ aller studierten Ingenieurinnen aufhören in ihrem Berufsfeld zu arbeiten oder gar nicht erst beginnen.

Initiativen wie der Girls Day versuchen bereits frühzeitig gegen diese Stereotypen anzugehen, indem Schülerinnen Einblicke in technische Unternehmen bekommen können. Des Weiteren gibt es die Initiative Komm mach MINT oder auch spezielle Studiengänge nur für Frauen. Dies sind erste Schritte in die richtige Richtung. Wo auf dem Weg zur Ingenieurin die meisten Frauen verloren gehen, können Sie der Infografik (http://trademachines.de/info/womengineer/) entnehmen. Es ist wichtig gegen veraltete Stereotypen anzukämpfen und sich für Gleichberechtigung stark zu machen, damit in Zukunft Frauen genau so große Chancen im Arbeitsleben haben, wie Männer. Zusammen können wir diese Lücke schließen!

Quellennachweis: Pauline Seiler, Trademachines

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