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Pflegeumschüler bangen um Bundesförderung

Düsseldorf  – Umschülerinnen und Umschüler in der Altenpflege müssen derzeit darum bangen, dass ihre Maßnahme auch im kommenden Jahr durch die Bundesregierung weiterfinanziert wird. Da eine aktuelle Vereinbarung des Bundes mit der Bundesagentur für Arbeit Ende März 2016 ausläuft, schlägt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in NRW jetzt Alarm. „Unklar ist die Finanzierung des dritten Jahres der Umschulung zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin. Fällt die Bundesfinanzierung tatsächlich weg, müsste zum 1.4. nächsten Jahres wieder das Land NRW einspringen“, erklärt der bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann. Derzeit gebe es aber keine klaren Zeichen aus Düsseldorf oder Berlin. „Die Umschüler, die 2016 in das dritte Jahr ihrer Ausbildung gehen, schweben derzeit in der Luft, da sie notfalls ihre Umschulung teils selbst finanzieren müssten.“

Da die Agenturen für Arbeit in NRW zudem schon jetzt die Umschulungsmaßnahmen für das kommende Jahr planen, sei zudem zu befürchten, dass die Plätze aufgrund der Unsicherheit nicht mehr in gewohntem Umfang angeboten würden.

„Über den Weg einer Umschulung lernen ganz unterschiedliche Menschen die interessanten Aspekte einer Tätigkeit in der Pflege kennen. Sie machen inzwischen einen wichtigen Teil des Nachwuchses in der Branche aus“, erläutert der nordrhein-westfälische bpa-Landesvorsitzende Beckmann. Gleichzeitig werde der Arbeitsmarkt entlastet, weil in der Pflege auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne große eigene finanzielle Belastungen eine neue und zukunftsweisende Ausbildung absolvieren können. Der bpa hat deshalb Gespräche mit der Landesregierung und den zuständigen Bundesministerien aufgenommen, um die Finanzierung der Altenpflege-Umschulungen zu sichern.

„Wir können es uns nicht leisten, Menschen zu verunsichern, die gerne in der Pflege arbeiten wollen“, stellt Beckmann klar und fordert: „Bund und Länder müssen hier schnell eine klare Vereinbarung treffen und Planungssicherheit schaffen.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.

Quelle: (ots)

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