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Duale Bachelor-Studiengänge helfen Ausbildungsplätze zu besetzen

Dr. Jürgen Petzold ist Leiter des dualen Studiengangs „Wirtschaft im Praxisverbund“ an der Jade Hochschule. (Foto: privat)
Dr. Jürgen Petzold ist Leiter des dualen Studiengangs „Wirtschaft im Praxisverbund“ an der Jade Hochschule. (Foto: privat)

Wilhelmshaven – Derzeit sind in Deutschland etwa 80000 Ausbildungsplätze in den Unternehmen nicht besetzt. Gründe dafür liegen zum einen darin, dass es weniger Schulabgänger gibt als in der Vergangenheit und zum anderen zieht es immer mehr junge Menschen nach dem Abitur an Hochschulen zum Studium und nicht in Unternehmen zur Berufsausbildung. Somit ist die Zahl der Studienanfänger in Deutschland erstmals höher als die Zahl der Anfänger in der Berufsausbildung.

„Diese Situation wird in naher Zukunft zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels in kaufmännischen und technischen Berufen führen“, erklärt Dr. Jürgen Petzold, Leiter des dualen Studiengangs „Wirtschaft im Praxisverbund“ an der Jade Hochschule.

Es scheint so zu sein, dass junge Menschen bessere persönliche Karrierechancen durch ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelor-Studium sehen als durch eine klassische Berufsausbildung. Dem sei aber durchaus nicht immer so, erklärt Petzold. Wichtig für einen erfolgreichen beruflichen Einstieg und die sich anschließende Weiterentwicklung im Unternehmen sei die enge Verzahnung von theoretischem Wissen mit praktischen Fertigkeiten.

Diese Verzahnung gelingt durch duale Studiengänge, wie etwa dem Studiengang „Wirtschaft im Praxisverbund“ an der Jade Hochschule, die eine praktische Berufsausbildung im Unternehmen mit einem Bachelor-Studiengang an einer Hochschule konsequent verbinden.

Indem Unternehmen ihren Auszubildenden die Möglichkeit gewähren, in Ergänzung zu ihrer Berufsausbildung einen Bachelor-Abschluss an einer Hochschule zu erwerben, steigern sie auf der einen Seite ihre Attraktivität als Ausbildungsunternehmen und als zukünftiger Arbeitgeber. Die Auszubildenden/Studierenden erlangen, neben einer fundierten und praxisnahen Ausbildung/Studium, auf der anderen Seite deutlich bessere Berufseinsteigeraussichten als „nur“ Studierende oder „nur“ Auszubildende.

Für eine Kombination aus einer Berufsausbildung mit einem Bachelor-Studium bietet sich, so Petzold, das Blockmodell an, nach dem die Aus- bzw. Studienzeiten im Unternehmen und an der Hochschule zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt sind. Die Auszubildenden/Studierenden sind nach diesem Modell mehrere Wochen im Unternehmen, bevor sie ebenfalls für mehrere Wochen an der Hochschule studieren.

Unternehmen haben immer mehr Schwierigkeiten, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. (Foto: Jade HS/Piet Meyer)
Unternehmen haben immer mehr Schwierigkeiten, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. (Foto: Jade HS/Piet Meyer)

Eine weitere Besonderheit des Studiengangs „Wirtschaft im Praxisverbund“ sind die Branchenschwerpunkte: In der zweiten Hälfte des Studiums können die Studierenden/Auszubildenden, im Rahmen des Vertiefungsstudiums in enger Abstimmung mit ihren Unternehmen derzeit zwischen den Branchenschwerpunkten „Bauwirtschaft“, Handelswirtschaft“, „Energiewirtschaft“ und „Tourismuswirtschaft“ wählen. Hinzu kommen klassische betriebswirtschaftliche Schwerpunkte aus den Bereichen Controlling, Finanzmanagement, Steuern und Personalmanagement, die ergänzend kombiniert werden.

Eine Gesamtausbildungs-/Studiendauer von vier Jahren im Studiengang „Wirtschaft im Praxisverbund“ gewährleistet ein umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen der jungen Menschen zum Ende der Ausbildungs-/Studienzeit.

Bereits nach zwei Jahren erfolgt die Kammerprüfung (IHK oder HWK) des gewählten Ausbildungsberufs. Nach weiteren zwei Jahren der Abschluss des Bachelor-Studiums, das mit 240 ECTS (European Credit Transfer System) hoch bewertet und somit ein Garant für die Qualität der Studieninhalte ist.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass duale Studiengänge die Zukunft sind, die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verbessern und somit dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken können“, konstatiert Petzold. Junge Menschen sollten Ausbildungsunternehmen direkt auf die Möglichkeiten eines dualen Studiums ansprechen, lautet sein abschließender Rat.

Um den Praxisanteil während des Studiums weiter zu erhöhen, bieten Hochschulen vermehrt duale Studiengänge an. (Foto: Jade HS/Piet Meyer)
Um den Praxisanteil während des Studiums weiter zu erhöhen, bieten Hochschulen vermehrt duale Studiengänge an. (Foto: Jade HS/Piet Meyer)
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