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Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mainz unter neuer Leitung

Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann ist Experte für Schlaganfälle und modernste bildgebende Verfahren bei neurologischen Erkrankungen

Mainz – Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann ist seit dem 1. März 2016 Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mainz. Mit dem gebürtigen Hamburger sind beste Voraussetzungen gegeben, um eine neuroradiologische Versorgung auf höchstem Niveau anzubieten. Professor Brockmann gilt als Experte für modernste bildgebende Verfahren der Wirbelsäule und des Gehirns. Sein zentrales Forschungsinteresse liegt im Bereich der kathetergestützten minimal-invasiven Schlaganfallbehandlung. Der 41-jährige will dazu beitragen, neueste Behandlungstechniken für alle an der Universitätsmedizin Mainz behandelten Schlaganfallpatienten auszubauen.

Foto: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz)
Foto: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz)

Die Spuren neurologischer Erkrankungen in Gehirn und Rückenmark sichtbar machen zu können, das ist eines der primären Ziele der Neuroradiologie. Dazu bedient sie sich vor allem bildgebender Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Computertomographie (CT).

Diagnostisch unterstützt die Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mainz die medizinischen Fachdisziplinen auf dem gesamten Campus mit modernster Bildgebung von Kopf, Hals und Wirbelsäule. Die Neuroradiologen leisten in einem interdisziplinären Team mit Neurochirurgen, Neurologen, Gefäßchirurgen und Angiologen einen wesentlichen Beitrag zur Diagnostik und minimal-invasiven Behandlung von Erkrankungen der das Hirn und Rückenmark versorgenden Gefäße und sind damit ein integraler Bestandteil des Neurovaskulären Zentrums (NVZ) der Universitätsmedizin Mainz. Darüber hinaus ist die Neuroradiologie ein wichtiger Partner des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT).

„Die Neuroradiologie hat eine wichtige Schnittstellenfunktion und somit eine Schlüsselstellung in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, mit Professor Brockmann einen versierten Neuroradiologen mit beeindruckender Fachexpertise für die Leitung der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie gewonnen zu haben“, sagt die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. „Er bringt ideale Voraussetzungen mit, um die bereits jetzt hervorragende Akutversorgung von Schlaganfallpatienten an der Universitätsmedizin Mainz mit seinem Wissen und seiner Erfahrung weiter zu optimieren“, ergänzt die Vorstandsvorsitzende.

„Das große Potential dieser Berufung zeigt sich auch darin, dass Professor Brockmann über eine herausragende Expertise in der Erforschung vaskulärer Strukturen verfügt. Daraus ergeben sich unter anderem strategisch wichtige Anknüpfungspunkte zum Forschungszentrum Translationale Vaskuläre Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz“, unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. „Aber auch für das Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das bei uns beheimatete Deutsche Resilienz Zentrum wird er ein wichtiger und enger Kooperationspartner werden“, ist Professor Förstermann überzeugt. Klinische und vorklinische Forschungskooperationen sind zudem zum Beispiel mit anderen Neurofächern, der Nuklearmedizin oder den Materialwissenschaften an der Universitätsmedizin Mainz denkbar. Des Weiteren ist ein enger Austausch auf Forschungsebene beispielsweise mit den Fachdisziplinen Kardiologie, Angiologie, Neurologie oder Neurochirurgie möglich.

„Mein wissenschaftliches Interesse gilt insbesondere der interventionellen Behandlung von Gefäßfehlbildungen des Hirns und der Wirbelsäule sowie der modernen Schlaganfalltherapie“, sagt Professor Brockmann. Der Neuroradiologe fokussiert sich insbesondere auf die Erforschung der minimal-invasiven Schlaganfallbehandlung. Dabei wird das Blutgerinnsel mit einem Katheter aus dem verschlossen Hirngefäß entfernt. Der Schlaganfall lässt sich so entweder verhindern oder es lassen sich die Folgen des Schlaganfalls reduzieren. Diese Operationstechnik wird als Thrombektomie bezeichnet. „Diese vergleichsweise innovative Methode eröffnet völlig neue Möglichkeiten in der Behandlung des akuten Schlaganfalls“, so Professor Brockmann. Aber auch der minimal-invasive Verschluss krankhafter Gefäßveränderungen wie beispielweise von Aneurysmen gehört zu den Kernkompetenzen der Neuroradiologie. Die Neuroradiologie hat nach Auffassung von Professor Brockmann auch zukünftig eine Schlüsselrolle in der Medizin. „Mit steigendem Patientenalter ist eine Zunahme neurologischer Erkrankungen zu erwarten.

Hier wird die Neuroradiologie in vielen Fällen im Hinblick auf Therapie und Diagnostik verstärkt gefragt sein. Entsprechend dem demografischen Wandel ist auch mit einem Anstieg der Anzahl an Schlaganfallpatienten zu rechnen. Hierbei wird der Neuroradiologie nicht nur therapeutisch, sondern auch in der Prävention eine wichtige Bedeutung zukommen“, sagt Professor Brockmann.
Professor Brockmann wurde 1974 in Hamburg geboren und studierte von 1993 bis 2000 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Humanmedizin. Er ist Facharzt für Radiologie und verfügt über die Schwerpunktbezeichnung Neuroradiologie. Von 2003 bis 2004 war er Assistenzarzt am Institut für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Anschließend war er von 2004 bis 2013 in verschiedenen ärztlichen Tätigkeiten – unter anderem von 2009 an als Oberarzt der Abteilung für Neuroradiologie – in der Universitätsmedizin Mannheim tätig. Im Jahr 2013 trat er die Stelle als Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Klinikum der RWTH Aachen an und folgte hiermit auch dem Ruf auf die W2-Professur für Experimentelle Interventionelle Neuroradiologie. In Mainz folgt er auf Prof. Dr. Wibke Müller-Forell, die die Neuroradiologie seit Oktober 2009 kommissarisch geleitet hatte.

Quelle: Universitätsmedizin Mainz

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