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Leichtbauforschung mit „Leuchtturm-Charakter“

Neue Stiftungsprofessur „Hochleistungsfasern und Verarbeitung“ wurde am 21. März 2016 an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz eingerichtet

Dank ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften bei geringem Gewicht gewinnen Kohlenstofffasern als Hochleistungswerkstoffe immer mehr an Bedeutung. Deren Masseneinsatz wird zukünftig weltweit alle Leichtbausegmente des Automobil-, Energie- und Luftverkehrsmarktes beeinflussen – vor allem mit Blick auf die Umwelt- und Klimaschutzpolitik. Kohlenstofffasern können dank ihrer Leichtbaueigenschaften, neuen Konstruktionsfreiräumen und Möglichkeiten zur Funktionsintegration einen wesentlichen Beitrag zur Ressourceneffizienz leisten. Diesen positiven Eigenschaften steht allerdings bisher eine ressourcen- und kostenintensive Herstellung gegenüber. Um eine wirtschaftliche und stabile Prozesskette – insbesondere in den verfahrenstechnologischen Schritten der Stabilisierung und Carbonisierung – zu erreichen, besteht hoher Forschungsbedarf.

Foto: ARKM Archiv
Foto: ARKM Archiv

Um möglichst viele komplexe Fragestellungen auf diesem Gebiet wissenschaftlich zu klären, wurde am 21. März 2016 am Institut für Strukturleichtbau der Technischen Universität Chemnitz die Stiftungsprofessur „Hochleistungsfasern und Verarbeitung“ für die Dauer von sechs Jahren eingerichtet. Als Stifter, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom „Molekül zum Bauteil“ aufgestellt sind, engagieren sich die DowAksa Switzerland GmbH mit Sitz in Horgen/Schweiz, die Dow Deutschland Inc. mit Sitz in Schwalbach und die P-D FibreGlass aus Oschatz. Die Stifter tragen gemeinsam die Kosten der Stiftungsprofessur inklusive einer Grundausstattung. Die TU Chemnitz sorgt für die Infrastruktur.

An der Stiftungsprofessur „Hochleistungsfasern und Verarbeitung“ sollen künftig Maschinenbauingenieure, Verfahrenstechniker, Chemiker und Physiker interdisziplinär forschen. Neue technologische Erkenntnisse werden schnell in die universitäre Lehre eingebunden – insbesondere in den Masterstudiengängen Leichtbau sowie Merge Technologies for Resource Efficency. Prof. Dr. Lothar Kroll, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Direktor des Instituts für Strukturleichtbau, betont: „Dieses Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis, flankiert von einer hochmodernen technischen Ausstattung zur Herstellung von Kohlenstoffasern, wird bald für die Technische Universität Chemnitz ein Alleinstellungsmerkmal mit Leuchtturm-Charakter in Europa darstellen.“ So soll laut Aussage von Kroll gemeinsam mit der CarboSax GmbH eine Pilotanlage zur Carbonfaserherstellung in Chemnitz aufgebaut werden. „Die neue Stiftungsprofessur will auch mit der German Australian Cooperation Initiative zusammenarbeiten, deren umfangreiches Know-how auf dem Gebiet der Herstellung von Kohlenstofffasern in die Chemnitzer Forschungsarbeiten einfließen soll“, sagt der Dekan.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371531-35706, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de

Quelle: Technische Universität Chemnitz

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