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Frauen kommen langsam, aber gewaltig: Anteil in Männerberufen wächst stetig

Es kommt Bewegung in die Geschlechteraufteilung bei den Berufen: In den vergangenen zwölf Jahren sind in rund 80 von 105 typischen „Männerberufen“ immer mehr Frauen in die Lehre gegangen, so eine aktuelle Studie. Dieser Zuwachs ist nicht gerade sprunghaft, aber er zeigt auf, dass die Frauen in einstigen Männerbastionen stetig auf dem Vormarsch sind.

Kontinuierlicher Trend: Frauen entern Männerberufe

Wie die Studie des Berufsinstituts für Weiterbildung (BIBB) aus Anlass des „Girls’ and Boys’ Day 2016“ zeigt, verzeichnet die Anzahl von weiblichen Azubis in Männerberufen ein langsames, aber stetiges Plus. Die Analyse beschäftigte sich mit der Entwicklung des Frauenanteils in männlich dominierten Berufen zwischen den Jahren 2004 und 2015. „Männerberuf“ bedeutet, dass der Männeranteil in dem betreffenden Beruf bei mehr als 80 Prozent liegt. Besonders groß ist der Anteil an Männern traditionsgemäß bei den Bau-, Metall- und Elektroberufen. Die Zuwächse an Frauen in den für die Studie beobachteten Berufen sind zwar auf den ersten Blick nicht sehr groß, doch im längeren Zeitverlauf zeigt sich ein klarer Trend: Bei durchschnittlich 0,2 Prozentpunkten pro Jahr und Beruf addieren sich diese Anteilssteigerungen an jungen Arbeitnehmerinnen über den Gesamtzeitraum auf gut zwei Prozent.

Quelle: Unsplash/pixbay.com
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Weiblicher Zuwachs im Bäckereihandwerk

Zu den Männerberufen, die im Laufe der Jahre besonders viele junge Frauen für sich gewinnen konnten, gehört der „Maler- und Lackierer/-in“. Zwischen 2004 und 2015 stieg hier der Anteil um 6,5 Prozent auf fast 16 Prozent an. Beim Beruf „Tischler/-in“ wuchs der Anteil ebenfalls an: um fünf Prozent auf 12,2 Prozent. Den größten weiblichen Zuwachs konnte der Beruf „Bäcker/-in“ verzeichnen: Hier stieg der Anteil im Studienzeitraum um 7,7 Prozent auf 25,9 Prozent an. Damit hat das Bäckereihandwerk einen Frauenanteil erreicht, der so hoch ist, dass dieser Beruf nicht mehr zu den typischen Männerdomänen gehört.

Auch bei Akademikerinnen: Tendenz zum Männerberuf

Auch jüngere Akademikerinnen kommen seit Jahren immer häufiger aus der weiblichen Ecke heraus und emanzipieren sich in fachlich bisher männlich dominierten Disziplinen: Dazu gehören die Rechtswissenschaften genauso wie die Medizin oder die Volks- und Betriebswirtschaft. Dabei ist der Einstieg in eine berufliche Männerdomäne manchmal auch durch ein Familienunternehmen vorbestimmt: So hat die heutige Geschäftsführerin des Fleisch- und Wurstwarenherstellers Schwarz Cranz, Kristin Schwarz, als Tochter der Gründerfamilie und Betriebswirtschaftlerin das Unternehmen 1999 übernommen und führt es seitdem erfolgreich – in einer dynamischen, von Männern dominierten Branche.

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