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Jade Hochschule holt die Region ins Boot

Oldenburg – Das MeiReg Konsortium unter Federführung der Jade Hochschule hat sich im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Demografie-Wettbewerbs „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel“ im Förderschwerpunkt „Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel“ erfolgreich durchgesetzt. Es lagen über 120 Bewerbungen aus dem Bundesgebiet vor, lediglich 20 schafften es in die Endrunde, darunter die Jade Hochschule.

Aufgrund des demografischen Wandels verändern sich die gesellschaftlichen Bedarfslagen und die Lebenssituationen der Menschen zum Teil gravierend. Die Auswirkungen sind in den Kommunen und Regionen besonders zu spüren. Im Rahmen des Wettbewerbs geht es um spürbare und nachhaltige Verbesserungen für die Menschen vor Ort. Es sollen also Innovationen entwickelt werden, die den demografischen Wandel erleichtern und auf andere Regionen übertragbar sind.

„Das Besondere an dem Wettbewerb ist die Wissenschafts-Praxis-Kooperation“, erklärt Dr. Frank Wallhoff, Professor für Assistive Technologien an der Jade Hochschule, der die Federführung bei dem Projekt hat. Er musste regionale und kommunale Partner mit ins Boot holen, was ihm problemlos gelang.

Prof. Dr. Frank Wallhoff (2.Reihe, 4.v.l.) und Projektleiter Axel Sigmund (2. Reihe, 5.v.l. ) mit Vertretern der Kooperationspartner beim Kick-off Treffen in der Jade Hochschule. Foto: Piet Meyer
Prof. Dr. Frank Wallhoff (2.Reihe, 4.v.l.) und Projektleiter Axel Sigmund (2. Reihe, 5.v.l. ) mit Vertretern der Kooperationspartner beim Kick-off Treffen in der Jade Hochschule. Foto: Piet Meyer

Mit dabei sind die Landkreise Wesermarsch, Ammerland und Oldenburg sowie die Stadt Oldenburg, die das Regionsgebiet darstellen. Aber auch die Universität Oldenburg, das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie, das OFFIS – Institut für Informatik, das Klinikum Oldenburg, die Karl-Jaspers-Klinik, das Evangelische Krankenhaus, das Schlaue Haus, die Metropolregion Bremen-Oldenburg sowie der Bezirksverband Oldenburg, die Diakonie Oldenburg, das DRK, die Johanniter und verschiedene wissenschaftliche Arbeitsgruppen und Unternehmen wirken mit.

Bis Ende April haben Frank Wallhoff und seine Mitstreiter Zeit, ihre eingereichte Ideenskizze zu konkretisieren. Dafür stehen 50.000 Euro vom BMBF zur Verfügung. Überzeugt ihr Antrag, könnte das Projekt zu den besten fünf deutschlandweit gehören und eine Förderung von fünf Millionen Euro für fünf Jahre für nachhaltige regionale Entwicklungen erhalten. „Das ist eine riesige Chance für die Region“, sagt Frank Wallhoff, der gegenwärtig mit seinem Projektleiter Axel Sigmund bereits die ersten Workshops organisiert hat. „Wir treffen uns regelmäßig mit allen Akteuren, um den Wettbewerbsantrag zu entwickeln“, erzählt er.

Sollte der Antrag erfolgreich sein, würde schon bald an Themen und ihren Lösungen gearbeitet werden. So schwebt Frank Wallhoff vor, ein Dreirad mit Elektroantrieb zu entwickeln, das zudem noch gut beladen werden kann und älteren Menschen neue Möglichkeiten der Mobilität ermöglicht. Nachgedacht wird auch über den Einsatz einfach handhabbarer Technik, die höchst intelligent ist. Das beginnt bei unkompliziert zu bedienen Mobiltelefonen und könnte beim Roboter enden, der uns im Haus unterstützt. „Letztlich wollen wir eine nachhaltige Infrastruktur aufbauen, die unser Alltagsleben erleichtert und dazu beiträgt, dass möglichst viele Menschen auch im Alter mobil bleiben und in ihren eigenen vier Wänden leben können“, erklärt er.

Weil sich viel auch um Telekommunikation und Energiewirtschaft dreht, hofft Frank Wallhoff auf inhaltliche Unterstützung durch entsprechende Unternehmen. Auch die Wohnungswirtschaft und andere Interessierte können sich noch an dem Projekt beteiligen. Eine große Rolle spielen auch die Bürger, die, sollte der Antrag sich durchsetzen, nach ihrem Alltag und möglichen Klippen befragt werden, um herauszufinden, ob der mit Hilfe von Dienstleistungen, Technik oder anderen Innovationen leichter gestaltet werden könnte. „Studierende, Doktoranden und Jungwissenschaftler sollen in das Projekt eingebunden werden“, kündigt Frank Wallhoff an.

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