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TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen erfolgreich re-zertifiziert

Universitätsmedizin Mainz ist als überregionales Traumazentrum zentraler Partner für die optimierte Erstversorgung von Schwerverletzten

Mainz – Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen re-zertifiziert. Die Re-Zertifizierung gilt für die nächsten drei Jahre. Das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist ein Verbund aus fünf regionalen Kliniken. Aufgrund der jeweils vorhandenen Versorgungsstruktur sind die zusammenarbeitenden Kliniken in unterschiedliche Versorgungsstufen unterteilt: überregional (Universitätsmedizin Mainz), regional (Klinikum Worms) und lokal (Katholisches Klinikum Mainz, Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach, DRK Krankenhaus Alzey). Diese Traumazentren haben sich 2012 vernetzt, um die Behandlungsqualität schwerverletzter Patienten flächendeckend zu standardisieren, zu sichern und für die Region Mainz-Rheinhessen zu optimieren. Mit Erfolg: Die Patienten profitierten von einer schnelleren Diagnostik und weisen eine höhere Überlebensrate auf.

Interdisziplinäre und interprofessionelle Schockraumtrainings steigern die Versorgungsqualität; Foto: Markus Schmidt (Universitätsmedizin Mainz)
Interdisziplinäre und interprofessionelle Schockraumtrainings steigern die Versorgungsqualität; Foto: Markus Schmidt (Universitätsmedizin Mainz)

„Strategische Kooperationen aktiv zu gestalten und dabei Grenzen zu überwinden, erachten wir als eines unserer zentralen Ziele. Von solchen klug durchdachten Kooperationen und Netzwerken im Sinne einer regional vernetzten Medizin profitieren insbesondere unsere Patienten“, so die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. „Das nun re-zertifizierte TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist hierfür ein Paradebeispiel.“

„Ein Unfall kann jedem widerfahren – jederzeit und überall! Der Verletzte muss sich auf ein Netzwerk verlassen können, das ihn auffängt und verlässlich versorgt. Denn er kann seine Behandlung weder selbst planen noch steuern. Unsere Aufgabe ist es, dies zu organisieren“, verdeutlicht Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Pol M. Rommens, Sprecher des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen und Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz.

„Bei der Versorgung von Unfallopfern zählt jede Sekunde! Da muss jeder Handgriff sitzen“, betont der Koordinator des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Dr. Sebastian Kuhn. „Gerade deshalb sind ein berufsgruppenübergreifendes und interdisziplinäres Teamwork, sehr gut organisierte Abläufe und eine schnelle Entscheidungsfindung so elementar. Die beteiligten Teams kontinuierlich zu schulen, ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Deshalb setzt die Universitätsmedizin Mainz in diesem Netzwerk insbesondere auf eine exzellente Ausbildung und eine hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche und Berufsgruppen. Damit die Teams sicherer werden, finden beispielsweise interdisziplinäre und interprofessionelle Schockraumtrainings hausintern und zusammen mit den Netzwerkpartnern statt. Das reibungslose Zusammenspiel von Anästhesie, Unfallchirurgie und Radiologie basiert auch darauf, dass immer klar ist, wer was an wen meldet und wer das Kommando hat. Zudem helfen standardisierte Verhaltens- und Sprachregeln Missverständnisse zu vermeiden

Die Universitätsmedizin Mainz entspricht als Haus der Supramaximalversorgung den Kriterien für die höchste Versorgungsstufe im Netzwerk und hat damit wesentlich zu dessen Erfolgen beigetragen. Seit der Gründung des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen hat das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie jährlich rund 100 schwerstverletzte Patienten behandelt, die über das TraumaNetzwerk koordiniert eingeliefert wurden. Darüber hinaus haben die Teams der Universitätsmedizin Mainz pro Jahr rund 575 potentiell schwerstverletzte Patienten im Schockraum untersucht.

Über das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen

Das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist ein Verbund von Kliniken zur hochqualitativen Erstversorgung von Schwerverletzten. Durch eine Versorgungskaskade mit klar geregelten Abläufen innerhalb des Netzwerks und kurzen Kommunikationswegen erfahren die Patienten je nach Verletzungsart und -schwere eine adäquate Behandlung.

Das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist gekennzeichnet durch die ausgewiesene fachliche Qualität und die permanente Verfügbarkeit der Fachkompetenz von eingespielten Teams sowie der problemlosen Zusammenarbeit in der Versorgung Schwerverletzter. Die Netzwerkpartner dokumentieren einheitlich und arbeiten kritisch ihre Leistungen klinisch-wissenschaftlich auf. Sie nehmen verbindlich an Fortbildungen und am Trauma Register teil. Im Verbund verfügt das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen über die für die Zertifizierung notwendigen Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise Hubschrauberlandeplatz, Schockraum, Computertomographie und weitere bildgebende Diagnostik, Operationskapazität, Intensivstation sowie Transfusionszentrale.

Pro Jahr erleiden rund 35.000 Menschen in Deutschland schwere oder schwerste Verletzungen. Neben systemischen Unfallfolgen wie Schock, Organversagen oder Sepsis sind häufig auch Weichteilstrukturen, innere Organe, Knochen und Gelenke verletzt.

Quelle: Universitätsmedizin Mainz

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