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Wie praktisches Lernen richtig funktioniert

Freiburg – Großer Andrang herrschte beim ersten Kongress „Experimentieren in der Grundschule“. 150 Pädagogen, engagierte Aussteller von fünfzehn Schülerlaboren, Seminaren und Fortbildungszentren waren ins Bürgerhaus Seepark nach Freiburg gekommen. Die Chemie-Verbände Baden-Württemberg hatten mit ihrem Dialog Schule – Chemie (DSC) Grundschullehrerinnen und -lehrer eingeladen: Sie konnten dort an Experimentierstationen erfolgreiche Praxisbeispiele für den Unterricht anschauen und selbst ausprobieren. Aussteller und Besucher diskutierten intensiv und knüpften Kontakte.

Foto: "obs/Chemie-Verbände Baden-Württemberg/ChemieBW 2015 / Frank Eppler"
Foto: „obs/Chemie-Verbände Baden-Württemberg/ChemieBW 2015 / Frank Eppler“

„Wir mussten bei 150 Teilnehmern eine Grenze ziehen – sonst wäre das praktische Arbeiten nicht mehr möglich gewesen“, so Ralf Müller, Geschäftsführer der Chemie-Verbände zu der landesweit einmaligen Veranstaltung. Beteiligt waren unter anderem das Schülerlabor NAWIlino, die Staatlichen Seminare für Didaktik, die Lehrerfortbildungszentren der Gesellschaft Deutscher Chemiker, das Fehling-Lab der Universität Stuttgart, das phaenovum junior, das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, das Karlsruhe Institut für Technologie, die Polizei Freiburg und der Verband Plastics Europe. Diese bunte Mischung der Institutionen war ideal: unterschiedliche Ansätze und Ideen wurden präsentiert.

Die Chemie-Verbände unterstützen mit ihrem Dialog Schule – Chemie schon lange Schulen. „Wir müssen auf den ständig steigenden Weiterbildungsbedarf gerade an Grundschulen reagieren. Und wir wissen, dass der neue Bildungsplan 2016 von den Grundschulpädagogen fordert, Experimente im Unterricht zu machen. Hier helfen wir ganz konkret, indem unsere Partner an den Experimentierstationen beispielhaft zeigen, wie erfolgreich und altersgerecht experimentiert werden kann“, so Müller weiter.

Über den neuen Bildungsplan informierte Anja Vocilka von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Sie ging auf die im Fach „Sachunterricht“ geforderten praktischen Versuche ein.

Welche positiven Auswirkungen das Experimentieren für Kinder und Jugendliche hat, erläuterte Prof. Dr. Gisela Lück von der Universität Bielefeld. Sie zeigte, warum „Naturwissenschaftliche Bildung für alle Kinder“ wichtig ist: Das eigenständige Experimentieren fördere, so Lück, neben dem Wissen über naturwissenschaftliche Zusammenhänge besonders die sozialen Fähigkeiten und die Entwicklung der Kinder.

Zweiter Kongress 2016 in Stuttgart geplant

Nach dem Erfolg der Auftaktveranstaltung werden die Chemie-Verbände 2016 den nächsten Kongress „Experimentieren in der Grundschule“ im Großraum Stuttgart anbieten.

Zum Dialog Schule – Chemie

Mit dem Dialog Schule – Chemie (DSC) unterstützen die Chemie-Verbände seit 1991 Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten in Baden-Württemberg mit Informationen, Materialien und Veranstaltungen. Zudem erhalten sie – über den Fonds der Chemischen Industrie – Förderungen aus dem Programm Schulpartnerschaft Chemie. Es werden beispielsweise Fortbildungen zu unterrichtsnahen Themen ebenso wie zum sicheren Experimentieren angeboten. Aktuelle Periodensysteme oder Experimentieranleitungen als Hefte oder Bücher stellt der DSC zur Verfügung. Außerdem werden Referenten für Fachvorträge in Schulen vermittelt oder Kontakte für Exkursionen hergestellt. Pro Jahr nehmen mehr als 750 Pädagogen das Angebot des DSC in Anspruch.

Quelle: (ots)

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