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„Mina will Chefin werden“

Auf die Haltung kommt es an: HAWK und ZONTA Club Hildesheim stellen Kinderbuch im Pixie-Format vor – Nadine Sudmeyer gewinnt Studentischen Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung

Nicht alle Mädchen sind frech, laut und wild wie Pippi Langstrumpf und trotzdem wollen und können sie Bestimmerin sein. Mina ist so ein ganz normales Mädchen und kann sich gut vorstellen, auch Bundeskanzlerin zu werden. HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel hat gestern das Kinderbüchlein im Pixie-Format „Mina will Chefin werden“ in Hildesheim vorgestellt – eine Kooperation des HAWK-Gleichstellungsbüros, der Fakultät Gestaltung und des ZONTA Club Hildesheim. Neu ist, dass es nicht um Berufe für Mädchen, sondern um eine Haltung geht.

Nadine Sudmeyers Entwurf ist die "richtige Mischung aus Bekanntem und Überraschendem, sei klar, leicht und humorvoll" Foto: HAWK Hildesheim
Nadine Sudmeyers Entwurf ist die „richtige Mischung aus Bekanntem und Überraschendem, sei klar, leicht und humorvoll“
Foto: HAWK Hildesheim

Minas Geschichte stammt aus der Feder von Präsidentin Dienel und Kinderbuchlektorin Maria Rutenfranz von dtv junior: „‘Mina will Chefin werden‘ ist ein echtes Herzensprojekt für mich und das hat natürlich auch biografische Gründe“, sagt Präsidentin Dienel, „ich selbst war nie so wie Astrid Lindgrens Pippi, ich fühlte eher wie die besonnene Annika, die aber häufig Spott für ihre Art erntete. Mit unserem Büchlein wollen wir der Diskussion um Gleichstellung einen Impuls in punkto Rollenmuster für Mädchen und Jungen geben, aber auch endlich die Mädchenbilder vielfältiger werden lassen.“

Wenn Mädchen bestimmen wollen, gilt das noch heute als nicht besonders weiblich. Deshalb lassen es viele gleich ganz sein, wie Führungskräftestatistiken belegen. Denn Rollenmuster festigen sich früh. Wer Mädchen einen offenen Blick auf ihre Fähigkeiten und Chancen im Berufsleben mit auf den Weg geben will, fängt ebenso früh damit an. Auch deshalb gibt es jetzt „Mina will Chefin werden“, das nach „Susie will Bauingenieurin werden“ aus 2012, das zweite Büchlein ist, das Studierende von Grafik-Design-Professor Alessio Leonardi im Rahmen eines Wettbewerbs illustriert haben. Der ZONTA Club Hildesheim hat die Preise und den Druck gestiftet, eine Jury hat die Siegerin ausgewählt: Nadine Sudmeyers Mina hat den mit 300 Euro dotierten ersten Preis gewonnen. Sofia Borovskaia und Marie-Christine Müller teilen sich den zweiten Platz mit je 100 Euro.

Nadine Sudmeyers Mina-Entwurf habe die richtige Mischung aus Bekanntem und Überraschendem, sei klar, leicht und humorvoll, ordnete Leonardi die Wahl ein. Sofia Borovskaias Entwurf sei in seiner Reduktion extrem kreativ, fantasievoll und lasse einen fast anarchistischen Humor erkennen, während Marie-Christine Müllers Mina fröhlich und poppig sei. Alle Entwürfe sind in einer kleinen Ausstellung zu sehen. „Wir wollen mit dem Projekt zeigen, dass auch für Mädchen alle Türen offen stehen“, betonte Leonardi und ließ sich eine kleine Randbemerkung in eigener Sache nicht nehmen: „Mädchen haben schließlich das gleiche Problem wie manche Männer: Rollenmuster erfüllen zu müssen, die sie nicht immer erfüllen wollen.“

Geschlechterrollen in Bilderbüchern seien allzu oft einengende Stereotype, hob die HAWK-Gleichstellungsbeauftragte Dr. Gesa Teichert hervor. Auch aus ihrer Sicht ist wichtig, dass Mädchen und Jungen auf vielfältige Weise abgebildet und vorgestellt werden, damit Kinder daraus ihre eigene Identität entwickeln könnten: „Auch das rosarote Puppenmädchen kann später ein DAX-Unternehmen leiten.“

Maria Uhlenkamp, Präsidentin vom ZONTA Club Hildesheim, wird „Mina will Chefin werden“ in ihren Reihen verbreiten. ZONTA ist ein weltweites, überparteiliches, überkonfessionelles und weltanschaulich neutrales Netzwerk berufstätiger Frauen. „Wir möchten Frauen Mut machen, auf eigenen Beinen zu stehen, sich selbstständig zu machen oder Leitungspositionen zu übernehmen“, sagte Uhlenkamp. ZONTA liege die Förderung begabter Frauen am Herzen, deshalb sei der Club von diesem Projekt ganz besonders begeistert gewesen.

Der Jury gehörten an:

• Prof. Dr. Christiane Dienel, HAWK-Präsidentin
• Prof. Alessio Leonardi, Fakultät Gestaltung
• Dr. Gesa Teichert, HAWK-Gleichstellungsbeauftragte
• Maria Uhlenkamp, ZONTA Club Hildesheim
• Dr. Christine Klopprogge, ZONTA Club Hildesheim
• Monika Bertram, ZONTA Club Hildesheim
• Petra Herzog, ZONTA Club Hildesheim
• Maria Rutenfranz, Kinderbuchlektorin bei dtv Junior

„Mina will Chefin werden“ ist zu beziehen über: ZONTA Club Hildesheim, Internet: www.zonta-hildesheim.de, E-Mail: uhlenkamp.zonta@gmail.de
Gleichstellungsbüro der HAWK, Goschentor 1 | 31134 Hildesheim, michaela.maasberg@hawk-hhg.de, Tel: 05121/ 881- 185

Die Ausstellung aller Entwürfe: HAWK, Haus E, Foyer, Renatastraße 11, Campus Weinberg, 31134 Hildesheim

Quelle:HAWK Hildesheim

 

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