

Eine Umfrage der Kammer unter allen Absolventen bestätigt die herausragende Stellung der Meister- als Unternehmerschule: Rund jeder zweite Jungmeister (47,8 %) plant nach eigenen Angaben die Unternehmensgründung oder -übernahme oder hat diesen Schritt bereits vollzogen. Noch stärker ist die Bereitschaft unter den Jungmeistern, das frisch erworbene Wissen und Können an die nächste Generation Handwerker weiterzugeben: Drei Viertel der Absolventen (72,5% der Meister/innen) wollen künftig einmal selbst ausbilden. Mehr als nur ein Wermutstropfen: 64 Junghandwerker erwarben die Meisterqualifikation in einem der 53 zulassungsfreien Handwerke. „Mehr als im Vorjahr, aber gemessen am Bedarf deutlich zu wenige“, äußerte sich der seit einem Monat amtierende Kammerchef besorgt über den Qualifikationsverfall in Teilen des Wirtschaftssektors. „Die Qualifikationskette ist in größeren Berufen wie dem Gebäudereinigerhandwerk oder bei den Fliesenlegern mittlerweile faktisch gerissen, Lehrlings-Ausbildung hier zu einer Ausnahmeerscheinung geworden,“ konstatierte Ehlert.
Das Durchschnittsalter der Meisterabsolventen beträgt 27 Jahre. In 30 Berufen vom Augenoptiker bis zum Zweiradmechanikermeister haben Handwerkerinnen und Handwerker Meisterschulen besucht. 305 Qualifikanden „bauten“ ihren Meisterabschluss in einem der Berufe des Ausbauhandwerks, weitere 254 in der Branchengruppe Personenbezogene Dienstleistungen (u.a. Friseure) und 210 im Kraftfahrzeuggewerbe. 262 (26 %) der erfolgreichen Meisterprüflinge sind weiblich. Der Meistertitel ist international begehrt. 80 (Vorjahr 78) neue Meister/-innen sind ausländischer Herkunft(Quote 7,8 Prozent; Vorjahr 7 Prozent). Sie kommen aus der Türkei (30) und weiteren 18 Ländern. Auch ein Australier hat in Deutschland den Titel erworben: im Augenoptikerhandwerk. Der 25-jährige James Clayton lebt und arbeitet jetzt in Mülheim.
Die in absoluten Zahlen meisten Jungmeister sind im Kreis Viersen zuhause (76), gefolgt vom Kreis Neuss (70) und der Landeshauptstadt (67), den Kreisen Kleve (65), und Mettmann (61) sowie den Kreisfreien Städten Duisburg (52), Essen (49), Wuppertal (42), Solingen (42), Krefeld (40), Mönchengladbach (39), Mülheim (30), Oberhausen (28) und Remscheid (14). „Ein ungebrochen konstanter Zufluss an Jungmeistern und eine nicht nachlassende Bereitschaft zur Gründung und Ausbildung: erneut eine vielversprechende Generation an Führungsnachwuchs“, fasste Kammerpräsident Ehlert die Erkenntnisse aus der aktuellen Meisterprüfungsstatistik zusammen.
 
				




