Karriereknick Elternzeit? – Wie Mütter und Väter den Wiedereinstieg meistern

Die Geburt eines Kindes verändert vieles – auch die berufliche Laufbahn. Elternzeit bedeutet für viele Mütter und Väter eine bewusste Auszeit vom Job, um sich voll und ganz auf die Familie zu konzentrieren. Doch der Wiedereinstieg nach Monaten oder sogar Jahren der Abwesenheit vom Arbeitsmarkt ist oft mit Unsicherheiten verbunden. Die Sorge vor einem Karriereknick ist weit verbreitet – und nicht unbegründet. Doch es gibt Strategien, mit denen sich der berufliche Wiedereinstieg erfolgreich gestalten lässt.
Realität: Karriereunterbrechung mit Folgen
Noch immer wird eine längere Elternzeit – besonders bei Müttern – häufig mit einem Stillstand der beruflichen Entwicklung gleichgesetzt. Studien zeigen, dass Frauen nach der Elternzeit oft in Teilzeit zurückkehren, seltener befördert werden und mit Gehaltseinbußen rechnen müssen. Auch Väter, die sich für eine längere Auszeit entscheiden, stoßen nicht selten auf Unverständnis im Job. Der Karriereknick ist also nicht nur ein Gefühl, sondern in vielen Fällen Realität – doch er ist überwindbar.
Planung ist das halbe Comeback
Ein erfolgreicher Wiedereinstieg beginnt bereits vor dem letzten Tag der Elternzeit. Wer frühzeitig das Gespräch mit dem Arbeitgeber sucht, kann gemeinsam Lösungen finden: Welche Arbeitszeiten sind realistisch? Gibt es flexible Modelle wie Homeoffice oder Gleitzeit? Auch eine schrittweise Rückkehr – z. B. mit reduzierter Stundenzahl – kann helfen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren.
Kompetenzen sichtbar machen
Elternzeit ist keine „Lücke“ im Lebenslauf – im Gegenteil: Wer sich um ein Kind kümmert, lernt Organisation, Multitasking, Geduld, Kommunikation und Krisenmanagement. Diese Soft Skills sind in der Arbeitswelt wertvoll. Entscheidend ist, diese Kompetenzen auch im Bewerbungsschreiben oder Vorstellungsgespräch selbstbewusst zu benennen und nicht zu bagatellisieren.
Netzwerke pflegen und ausbauen
Kontakte zu Kollegen, Führungskräften oder Branchenkontakten sollten möglichst auch während der Elternzeit gepflegt werden – z. B. durch kurze Updates, Social-Media-Präsenz oder gelegentliche Besuche im Büro. Wer sichtbar bleibt, bleibt im Gespräch – und wird beim nächsten Projekt oder Jobwechsel eher berücksichtigt.
Weiterbildung in der Familienphase
Auch während der Elternzeit ist Weiterbildung möglich – sei es durch Online-Kurse, Webinare, Podcasts oder Fachliteratur. Gerade digitale Formate lassen sich gut in den Alltag mit Kind integrieren. Sie signalisieren Engagement und helfen, fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben – besonders in schnelllebigen Berufsfeldern.
Mut zur Veränderung
Manche Eltern stellen nach der Auszeit fest, dass der alte Job nicht mehr zum neuen Lebensmodell passt – sei es aus zeitlichen, inhaltlichen oder emotionalen Gründen. Ein Branchenwechsel, eine Selbstständigkeit oder ein Quereinstieg können neue Wege eröffnen. Die Elternzeit wird so zur Zäsur – aber auch zur Chance, sich beruflich neu zu orientieren.
Karriereknick oder Neuanfang – eine Frage der Perspektive
Die Elternzeit bedeutet eine Zäsur – aber nicht zwangsläufig das Ende der Karriere. Mit guter Planung, kluger Selbstpräsentation und etwas Mut lässt sich der Wiedereinstieg nicht nur meistern, sondern sogar als persönlicher und beruflicher Entwicklungsschritt nutzen. Entscheidend ist, nicht auf das zu blicken, was vermeintlich verpasst wurde, sondern auf das, was nun möglich ist.
Quelle: ARKM Redaktion