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Studierende der Jade Hochschule gründen virtuelle Unternehmen

Wilhelmshaven. Im vergangenen Sommersemester führte Prof. Dr. Jürgen Petzold von der Jade Hochschule ein didaktisches Experiment durch: Im Rahmen seiner Vorlesung „Strategisches Controlling“ stellte er seinen 70 Studierenden in der ersten Lehrveranstaltung die Aufgabe, sich in Gruppen entweder ein real existierendes Unternehmen auszuwählen oder ein eigenes Unternehmen virtuell zu gründen.

Ziel war es, im Laufe des Semesters klassische und moderne Instrumente des strategischen Controllings anhand der gewählten Unternehmen zu erklären und anzuwenden. Erstaunlich sei, sagt Dr. Petzold, dass sich alle Studierenden für die virtuelle Gründung eigener Unternehmen entschieden und kein real existierendes Unternehmen ausgewählt haben. „Ich bin beeindruckt von der Kreativität und dem Gründergeist der Studierenden“.

So wurden an nur einem Tag insgesamt zwanzig Unternehmen virtuell gegründet. Dazu gehörten Unternehmen wie beispielsweise „Arcara Coffee“ (ein Kaffeehaus ähnlich „Starbucks“), „Aloha“ (Systemgastronomie – Fastfood frisch und nachhaltig), „App Check Up“ ((teil-) automatisierte Testsoftware für Smart Phone Apps), „Der mobile Geldautomat“ (zur Versorgung ländlicher Gebiete), „Die Gepäckprofis“ (nach dem Motto „selber packen war gestern“), die „Lebensabend GmbH“ (ein Seniorenheim für „den kleinen Geldbeutel“), „Online Pfand“ (ein Online-Pfandhaus), „Smart Home I und II“ (zur Steigerung der Energieeffizienz im Haushalt), „Space View“ (Weltraumtourismus) und „Spot Events“ (Veranstaltungen an außergewöhnlichen Orten).

Die Gründung eines eigenen Unternehmens kann für manche Studierende eine Alternative zur Jobsuche nach dem Studium sein (Foto: Piet Meyer)
Die Gründung eines eigenen Unternehmens kann für manche Studierende eine Alternative zur Jobsuche nach dem Studium sein (Foto: Piet Meyer)

Im weiteren Verlauf des Semesters wurden diese Gründungen und die dahinter stehenden Geschäftsideen auf ihre Tragfähigkeit untersucht und ihre mögliche Umsetzung analysiert. Hierzu kamen klassische Instrumente des strategischen Controllings, wie die Portfolioanalyse, der Strategieentwicklung, die Bildung strategischer Geschäftsfelder, das Benchmarking, die Ressourcenanalyse, Stärken-Schwächen Profile und die Erfahrungskurse ebenso zum Einsatz wie moderne Instrumente.

„Zum Ende des Sommersemesters hatten wir einige tragfähige Geschäftsmodelle entwickelt, deren Umsetzung nicht unrealistisch erscheint“, betont der Professor.

Durch die Verknüpfung mit virtuell gegründeten eigenen Unternehmen, die aus den Ideen der Studierenden entstanden sind, sei es gelungen, eher „trockene“ theoretische Inhalte praxisnah zu vermitteln, anzuwenden und in den Köpfen zu verankern. „Der besondere Reiz dieser Lehrveranstaltung bestand für mich in der Förderung studentischer Selbständigkeit“, ergänzt Petzold. „Der Verbund von Theorie und Praxis bietet meiner Ansicht nach den Studiereden ein Fundament für Spaß am Lernen, sowohl im theoretischen als auch im praktischen Bereich.“

Auch die Studierenden zeigten sich mit den Ergebnissen des Experiments zufrieden: „Sehr großer Lerneffekt und ein sofortiges Verständnis für die strategischen Instrumente.“, „Ein noch größerer Wunsch im Controlling zu arbeiten, wenn das Studium abgeschlossen ist.“, „Man kommt viel lieber in die Vorlesung, da man sein Unternehmen mitentwickeln möchte.“, „Der theoretische Stoff wird interessant und spielerisch vermittelt und bleibt im Kopf.“, „Durch die selbstständige Gruppenarbeit musste und wollte man gerne zur Vorlesung kommen, da ja keiner sein eigenes Unternehmen im Stich lässt.“

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