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Studierende organisieren interkulturelles Projekt für junge Flüchtlinge

Frankfurt am Main – Drei Studierende haben für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Frankfurt unter dem Motto „Discovering Frankfurt“ ein dreitägiges Programm entworfen, bei dem die jungen Flüchtlinge die Stadt erkunden und ihre Eindrücke künstlerisch umsetzen. Die Studierenden im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit: Transnational der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) konzipierten, organisierten und setzten im Seminar „Projektentwicklung im sozialen Bereich“ das interkulturelle Projekt um. Durch ihre Arbeit mit den Flüchtlingen konnten sie ihre Kompetenzen weiterentwickeln und praktische Erfahrung in einem möglichen späteren Arbeitsumfeld sammeln.

Die Studierenden Yahaira Gutierrez (li.) und Charlotte Henry der Frankfurt UAS setzten im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit: transnational der Frankfurt UAS ein interkulturelles Projekt mit minderjährigen Flüchtlingen in Frankfurt um. Quelle: Frankfurt UAS
Die Studierenden Yahaira Gutierrez (li.) und Charlotte Henry der Frankfurt UAS setzten im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit: transnational der Frankfurt UAS ein interkulturelles Projekt mit minderjährigen Flüchtlingen in Frankfurt um.
Quelle: Frankfurt UAS

Die Studierenden kontaktierten ein Zentrum für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Frankfurt, das männliche Jugendliche von 15 bis 17 Jahren betreut. Sie stammen aus Eritrea, Syrien, dem Libanon, dem Kosovo, Algerien, Iran, Afghanistan und Somalia. „Die Jugendlichen könnten sich frei innerhalb und außerhalb der Institution bewegen, da sie aber Angst haben, von der Polizei verhaftet zu werden oder sich zu verlaufen, bleiben sie vor Ort. Sie könnten den öffentlichen Nahverkehr nutzen, sind aber nicht mit der Stadt vertraut. Auf dieser Ausgangslage basierend haben wir unser Projekt entwickelt“, umreißt die Studentin Charlotte Henry aus Frankreich die Hintergründe. Sie hatte zuvor in diesem Zentrum ein Praktikum absolviert. Die Studierenden stellten ihre Pläne der Leiterin des Zentrums vor, die sich bereit erklärte, das Projekt finanziell zu unterstützen.

„Unser Ziel war es, den Jugendlichen ein Gefühl des Willkommen-Seins und Wohlfühlens in der Stadt Frankfurt zu vermitteln. Wir wollten auch ihre täglichen, sehr routinierten Abläufe verändern; wobei wir bei der Konzeption des Projekts auch die Richtlinien des Zentrum berücksichtigen mussten, wie beispielsweise die Anonymität der Minderjährigen“, erklärt der Studierende Diego Falcón aus Mexiko. Das Projekt war auf drei Tage ausgelegt: Am ersten Tag unternahmen die Studierenden gemeinsam mit fünf Flüchtlingen eine Stadtbesichtigung, mit Stationen an den Hauptsehenswürdigkeiten wie Römer und Main Tower. Am zweiten Tag besuchten sie das Experiminta Museum im Frankfurter Stadtteil Nordend. Während dieser Tage fotografierten die Flüchtlinge die Stadt und hielten so ihre Eindrücke von Frankfurt fest. Am letzten Tag verarbeiteten sie diese künstlerisch in einem Poster, das heute an der Wohnzimmerwand des Zentrums hängt.

„Wir haben den Flüchtlingen die Stadt erschlossen und für uns in der Auseinandersetzung mit Menschen anderer Kulturen auch in kommunikativer Hinsicht viel mitgenommen. Die Mitarbeitenden des Zentrums waren so angetan von dem Projekt, dass sie angeregt haben, es mit einer weiteren Gruppe junger Flüchtlinge zu wiederholen – das Projekt wird somit durch eine neue Studierendengruppe der Frankfurt UAS fortgesetzt“, so die Studentin Yahaira Gutierrez aus Peru. Ihre Kommiliton(inn)en Charlotte Henry und Diego Falcón waren selbst internationale Austauschstudierende für ein Semester an der Frankfurt UAS.

Weitere Studierendengruppen des Seminars „Projektentwicklung im sozialen Bereich“ an der Frankfurt UAS erstellten beispielsweise eine Willkommensbroschüre für Flüchtlinge in Frankfurt oder eine filmische Dokumentation über das Projekt „Teachers On The Road“, das Flüchtlingen die deutsche Sprache näherbringt.

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