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Hochschule Niederrhein plant trialen Studiengang

Ein Bündnis gegen den Fachkräftemangel im Handwerk ist gestern an der Hochschule Niederrhein auf den Weg gebracht worden. Dort unterzeichneten das Berufskolleg für Technik und Medien Mönchengladbach, die Handwerkskammer Düsseldorf, die Kreishandwerkerschaften Mönchengladbach und Niederrhein sowie die Hochschule Niederrhein eine Absichtserklärung, um zum Wintersemester 2015/16 einen neuen trialen Studiengang einzuführen.

Ziel des trialen Studiengangs ist es, junge Menschen zu Spezialisten in ihrem Gewerk zu entwickeln und ihnen gleichzeitig betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Dabei verbindet der triale Studiengang eine handwerkliche Aubildung, eine Meisterfortbildung und ein betriebswirtschaftliches Studium. Nach zehn Semestern soll den Absolventen der Gesellenbrief, der Meisterbrief und der Bachelorgrad (Bachelor of Arts) verliehen werden.

„Mit dem neuen Studienangebot schaffen wir für die Handwerksbetriebe der Region eine interessante Perspektive: Wir verbinden die Ausbildung im Handwerk bis zum Meister mit einem Bachelorstudium und ermöglichen es auf diese Weise, qualifizierte Nachwuchskräfte langfristig an das Handwerk zu binden und sie auf spätere Führungsaufgaben vorzubereiten“, sagte Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung heute auf dem Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein.

„Die Verknüpfung einer abgeschlossener Berufsausbildung und der Fortbildung zum Meister mit einem Hochschulstudium im Management von Handwerksunternehmen ist ein Durchbruch auf dem Weg zur bestmöglichen Synthese von beruflicher und akademischer Bildung“, bekräftigte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert. „Der modellhafte Ausbildungs-Studiengang ist geeignet für eine Vielzahl von Schulabgängern mit Abi und FH-Reife, die zugleich in anwendungswissenschaftlicher Theorie und in beruflicher Praxis top-qualifiziert werden möchten. Und eine Riesenchance für tausende Handwerksunternehmen, die in den nächsten zehn Jahren einen Betriebsnachfolger benötigen.“

Die Hochschule Niederrhein ist die erste staatliche Fachhochschule in Nordrhein-Westfalen, die ein triales Studium anbietet. Damit ist sie erneut Vorreiter, wenn es um neue Studienformate geht. 1982 startete die Hochschule Niederrhein als erste Hochschule mit dem dualen Studium nach dem Krefelder Modell, bei dem eine betriebliche Ausbildung mit IHK-Abschluss und ein vollwertiger Studienabschluss verbunden werden.

(Quelle: Hochschule Niederrhein): die Schulleiterin des Berufskollegs für Technik und Medien Mönchengladbach, Birgit Battenstein (vorne re.), der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert (vorne 1. v. l.), der Präsident der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg (vorne mittig), der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach, Frank Mund (hinten re.), der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Rolf Meurer (hinten 1. v. li.), der Prodekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Harald Schoelen (hinten 2. v. l.) und der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Siegfried Kirsch (hinten 3. v. l.).
(Quelle: Hochschule Niederrhein): die Schulleiterin des Berufskollegs für Technik und Medien Mönchengladbach, Birgit Battenstein (vorne re.), der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert (vorne 1. v. l.), der Präsident der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg (vorne mittig), der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach, Frank Mund (hinten re.), der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, Rolf Meurer (hinten 1. v. li.), der Prodekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Harald Schoelen (hinten 2. v. l.) und der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Siegfried Kirsch (hinten 3. v. l.).

Das triale Studium überträgt das Krefelder Modell auf die Besonderheiten im Handwerk. Der Studienverlauf gliedert sich in drei Abschnitte: Während der ersten zwei Semester verbringen die Studierenden drei Tage pro Woche in ihrem Handwerksbetrieb und zwei Tage im Berufskolleg. Den Samstagvormittag nutzen sie, um sich an der Hochschule fit für das reguläre berufsbegleitende Studium zu machen.

Ab dem 3. Semester lernen die trial Studierenden freitags von 17 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 17 Uhr an der Hochschule, sie verbringen einen Tag im Berufskolleg und drei Tage im Handwerksbetrieb. Das fünfte Semester schließt mit der Gesellenprüfung ab. Anschließend fällt das Berufskolleg weg, die frei gewordene Zeit kommt dem Betrieb zugute. Im achten und neunten Semester steht dann die Meisterschule an, die durch die Anrechnung von an der Hochschule Niederrhein erbrachten Leistungen auf ein Jahr verkürzt werden kann. Mit der Meisterprüfung und dem Bachelorabschluss endet der Studiengang nach zehn Semestern.

Der Start des zehn-semestrigen Studiums ist für das Wintersemester 2015/2016 vorgesehen. Es soll 40 Studienplätze geben. Mit dem Letter of Intent verschriftlichen die Kooperationspartner ihr Vorhaben, den trialen Studiengang umzusetzen.

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