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Katalog mittelalterlicher Handschriften vollendet- Neues Verzeichnis macht alte Quellen besser zugänglich

Illustration aus der Prachthandschrift "Table Ronde" (1286) Foto: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Illustration aus der Prachthandschrift „Table Ronde“ (1286)
Foto: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn

In der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) konnte jetzt ein wissenschaftlicher Schatz gehoben werden: Die Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften der ULB macht Quellen wieder für die Forschung zugänglich, die bislang nicht oder nur unzureichend für diese verfügbar waren. Der rund 500-seitige Katalog entstand mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und in Zusammenarbeit mit der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Alle Beschreibungen der Bonner Handschriften sind nun auch online bequem und schnell einsehbar.

Die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn besitzt einen umfangreichen Bestand an mittelalterlichen Handschriften, die seit der Gründung der Bibliothek im Gründungsjahr der Universität 1818 sukzessive erworben worden sind. Es handelt sich um 174 Manuskripte, dazu kommen noch zahlreiche Fragmente. Weitere Handschriften sind leider durch den Zweiten Weltkrieg verloren gegangen.

„Die Erschließungssituation der Handschriften war bisher unbefriedigend“, sagt Dr. Michael Herkenhoff, der in der ULB für Handschriften und den Altbestand zuständig ist. „Der einzige gedruckte Katalog der Bonner Handschriften erschien bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und entspricht in keiner Weise heutigen Standards der Handschriftenbeschreibungen.“ Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es mehrere erfolglose Anläufe zur Erschließung der Bonner Handschriften.

Gelungen ist dies schließlich in einem von der DFG geförderten Projekt in der Berliner Staatsbibliothek, wo von 2007 bis 2013 die Bonner Handschriften von Dr. Jürgen Geiß-Wunderlich neu katalogisiert wurden. Der gedruckte Katalog ist nun erschienen. Dr. Herkenhoff freut das sehr: „Jetzt liegt erstmals ein vollständiges Verzeichnis aller mittelalterlichen Handschriften der Bonner Universitätsbibliothek vor, in dem die Manuskripte mustergültig nach den DFG-Richtlinien beschrieben sind.“ Weil alle Katalogisate zusätzlich in „Manuscripta Medeaevalia“ nachgewiesen sind, ist nun auch ein bequemer und schneller Online-Zugriff auf die Beschreibungen der Bonner Handschriften möglich.

Die bibliographischen Angaben zu dem Katalog lauten: Geiß, Jürgen: Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn. Berlin : de Gruyter, 2015.

Hinweis für die Redaktionen: Zur Feier der Veröffentlichung des Katalogs findet am Montag, 25. Januar 2016, um 14 Uhr im Handschriftenlesesaal der ULB Bonn ein Festakt statt. Dr. Jürgen Geiß-Wunderlich, der Bearbeiter des Katalogs, wird den Festvortrag „Von Büchern, Menschen und Maschinen. Einblicke in die Katalogisierungswerkstatt für mittelalterliche Handschriften“ halten.

Quelle: Universität Bonn

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