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Kaufmann/Giousouf: Integration gelingt nur mit Bildung

Epochale Aufgabe gemeinsam anpacken

Berlin Am 24. Februar 2016 fand im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung ein öffentliches Fachgespräch zum Thema Bildung in der Einwanderungsgesellschaft statt. Hierzu erklären der stellvertretende bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Stefan Kaufmann, und die Integrationsbeauftragte der Fraktion, Cemile Giousouf:

Stefan Kaufmann: „Das heutige Fachgespräch hat gezeigt: Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft, um die epochale Integrationsaufgabe zu meistern. Neben der Vermittlung der Grundwerte unseres Zusammenlebens und Spracherwerb ist Bildung dabei der entscheidende Schlüssel für erfolgreiche Integration und die nachhaltige Sicherung unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Foto: ARKM Archiv
Foto: ARKM Archiv

Der Bund hat hier bereits wichtige Weichen gestellt. Die Integrationskurse werden massiv ausgebaut und somit der frühe Spracherwerb gefördert. Zusätzlich wird das Angebot berufsbezogener Sprachkurse erweitert. Auch erhalten Flüchtlinge frühere und bessere Unterstützung im Rahmen der Berufsausbildung und schnelleren Zugang zum BAföG. Zu den zahlreichen Maßnahmen und Initiativen, die auf den Weg gebracht wurden, gehören außerdem die von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka im Herbst 2015 vorgestellten Maßnahmenpakete für Integration sowie die kürzlich gestartete gemeinsame Qualifizierungsinitiative von Bund und Handwerk für junge Flüchtlinge.

Wir sind überzeugt: Flüchtlinge mit dauerhafter Bleibeperspektive in unserem Land können dann zu einer echten Bereicherung werden, wenn es uns gelingt, sie schnell in Ausbildung und Arbeit zu bringen.“

Cemile Giousouf: „In unseren Bildungseinrichtungen ist es tagtäglich längst offensichtlich: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dieser Tatsache hat auch die Bildungspolitik des Bundes der letzten zehn Jahre vollauf Rechnung getragen. Dazu gehört unter anderem das bereits im Jahr 2012 unter Führung der Union beschlossene Anerkennungsgesetz, mit dem wir die Weichen für eine Integration von ausländischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt richtig gestellt und Strukturen aufgebaut haben, die sich gerade jetzt auszahlen. Denn unter den Zuwanderern und Flüchtlingen in unserem Land gibt es auch solche, die gut qualifiziert sind und über einen beruflichen Abschluss verfügen. Ihr Potenzial müssen wir nicht zuletzt zur Deckung unseres eigenen Fachkräftebedarfs bestmöglich nutzen. Klar ist aber auch, dass wir unsere Anstrengungen angesichts der enormen Migrationsherausforderung noch weiter verstärken müssen. Dies hat auch die heutige Expertenanhörung deutlich gemacht. Dazu gehört konkret, Vorbereitungsklassen an Schulen in allen Bundesländern auszubauen, mehr Rechtssicherheit bei der Ausbildung zu schaffen sowie berufsbezogene Sprachförderung zügig und bedarfsgerecht noch stärker auszuweiten und zu modularisieren. Im Hochschulbereich gilt es, denjenigen Flüchtlingen mit Bleibeperspektive, die studieren möchten und hierfür ausreichende Qualifikationen mitbringen, durch gezielte fachsprachliche und fachliche Vorbereitung den Zugang zum Studium zu ermöglichen.

Die Menschen in unserem Land erwarten bei der Bewältigung der großen Integrationsaufgabe zu Recht konkrete Lösungen. Dafür brauchen wir das gemeinsame Engagement aller staatlichen Ebenen und der Zivilgesellschaft. Denn verlorene Generationen können und wollen wir uns nicht leisten. Deshalb müssen und werden wir jetzt so rasch wie möglich vom Krisen- in den Lösungsmodus kommen und aktiv die Integration derer, die dauerhaft bei uns bleiben werden, voranbringen.“

Quelle: (ots)

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