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„Revolutionäre Innovation im Bereich der Wundheilung“

Wirtschaftsministerium fördert Duderstädter Firma für Entwicklung von plasmabasierter Wundauflage

Für die Entwicklung einer plasmabasierten Wundauflage hat heute Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies einen Förderbescheid in Höhe von 724.400 Euro an das Duderstädter Unternehmen CINOGY – eine Ausgründung der HAWK – überreicht. Das kleine und mittelständische Unternehmen ist Innovationsführer im Bereich der Plasmamedizin und entwickelt Verfahren und Produkte im Bereich der medizinischen Wundversorgung. Die aktuelle Förderung soll helfen, eine plasmabasierte, wundheilende und keimbekämpfende Wundauflage zu entwickeln. Dabei arbeitet das Duderstädter Unternehmen eng mit dem Fraunhofer Anwendungszentrum für Plasma und Photonik in Göttingen zusammen, das von HAWK-Vizepräsident Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl geleitet wird.

Foto: Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Foto: Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Innovationen sind der Schlüssel für die Zukunft. Das gilt ganz besonders für kleine und mittlere Unternehmen. Egal in welcher Branche – wer auch in Zukunft gute Geschäfte machen will, muss sich neuen Herausforderungen und Kundenwünschen stellen und dafür Lösungen entwickeln. Mit unserem neuen Innovationsförderprogramm unterstützen wir deshalb Unternehmen, wenn sie neue vermarktbare Produkte, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen schaffen wollen. Die Entwicklung einer neuen plasmabasierten Wundauflage ist revolutionär. Bei dem Projektvorhaben handelt es sich um ein Projekt mit außerordentlicher Strahlkraft für die ganze Region.“

Mit Hilfe der Plasma-Technologie lassen sich Wundheilungsprozesse aktivieren und anstoßen. Insbesondere Menschen mit chronischen Wunden wie z.B. „offenen Beinen“ und Hautproblemen können von dem neuen Verfahren profitieren. Erst vor kurzem brachten die Duderstädter für den klinischen Bereich ein medizinisches Gerät zur Wundheilung auf den Markt, das sie gemeinsam mit Hochschule HAWK am Standort Göttingen und dem Anwendungszentrum des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig entwickelt haben. „Das Gerät stimuliert die Durchblutung, aktiviert und verbessert die Wundheilung und tötet selbst multiresistente Keime ab. Die Behandlung ist sicher und schmerzfrei“, erklärt der Ideengeber Prof. apl. Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Leiter des Anwendungszentrums und Vizepräsident der HAWK. Jetzt möchte das Unternehmen einen Schritt weiter gehen und gemeinsam mit dem Fraunhofer IST marktfähige Wundauflagen entwickeln, die gleichzeitig zur modernen Wundversorgung eine lokale Plasmabehandlung der Wunde ermöglichen.
Minister Olaf Lies: „Die Plasmatechnologie verfügt über ein enormes Therapiepotenzial in der medizinischen Wundversorgung. Der Anwendungsbereich von Wundauflagen mit Plasma erscheint sehr groß und besitzt eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Das Projekt hilft, das Profil der Region Göttingen-Duderstadt im Bereich der Medizintechnik zu schärfen und schafft hochwertige Arbeitsplätze. Ziel muss es sein, die Wundauflagen für den Massenmarkt zu entwickeln.“

Dr. Dirk Wandke, Geschäftsführer der CINOGY GmbH, setzt große Hoffnung in das geförderte Projekt: „Neben der Weiterentwicklung der Technologie ist es uns auch ein wichtiges Anliegen, die Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen zu vereinfachen. Bisher müssen Einzelfallentscheidungen beantragt werden. Eine durchgängige Erstattung der gesetzlichen Krankenkassen wäre für viele Patienten eine große Erleichterung und ist eine wichtige Voraussetzung für eine breite Marktdurchdringung.“

Das Projekt ist das erste, das von dem neuen vom Land aufgestellten Innovationsförderprogramm für Forschung und Entwicklung in Unternehmen profitiert. Mit Zuschüssen und Darlehen unterstützt das Land gezielt Forschung und Entwicklung in niedersächsischen Unternehmen. Bis 2020 stellt das Land dafür rund 50 Millionen Euro an EFRE-Mitteln für die Förderung bereit, die eine Hälfte als Zuschüsse, die andere als Darlehen.

Quelle: Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

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